(sp) Lüneburg. 30 Jahre Tag der Deutschen Einheit, das ist auch 30 Jahre Partnerschaftslauf zwischen Köthen (Sachsen-Anhalt) und der Hansestadt Lüneburg. Auch, wenn der diesjährige Lauf corona-bedingt ausfallen musste, so ließen sich ehemalige und heutige Aktive nicht nehmen, sich um 10.55 Uhr auf dem Lüneburger Marktplatz zum Foto aufzustellen – genauso wie die allererste Partnerschaftslaufgruppe am 3. Oktober 1990. Allerdings: Laufschuhe und -shirts blieben dieses Jahr ebenso zuhause wie Staffelstab und Grußbotschaften. Im Gepäck (per Auto) hat die Gruppe dieses Mal dafür viel Zeit zum Klönen, schöne Erinnerungen und das Gefühl mit dem Lauf ein besonderes Stück Zeitgeschichte mitgestaltet zu haben. Bürgermeisterin Christel John begrüßte die Gruppe aus Köthen, gemeinsam mit Sportlern aus Lüneburg, als offizielle Vertreterin der Hansestadt: „Bewundernswert, dass es diese Aktion schon so lange gibt.“

Georg Grohmann aus Köthen ist derjenige, der diese deutsch-deutsche Partnerschaftsaktion ins Laufen brachte. Zu seinem allerersten Besuch in Lüneburg sei er einfach mal rübergefahren und habe durch den Sport Menschen mit derselben Wellenlänge getroffen. Der erste Lauf in die Hansestadt war schnell organisiert, die Köthener von Köthen aus, die Lüneburger kamen ab Uelzen mit. Eine Fortsetzung war erst gar nicht geplant – doch es kam anders. Mal mit mehr, mal mit weniger Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die Gruppe war nie fest gefügt, sondern hat sich, gerade zuletzt, öfter recht frei gefunden. Grohmanns Hoffnung: „Den Lauf soll es gern noch ein paar Jahre geben.“ Auch wenn er, Mitte 70, derzeit aus Altersgründen einen Nachfolger suche.

Einer, der von Lüneburger Seite auf jeden Fall auch beim nächsten Mal mit dabei sein will, ist Hartwig Allmer, selbst schon viele Jahre mitgelaufen. Warum er das macht? „Es ist das Gesamtpaket, das Laufen über Nacht, mehrere Staffeln, eine super Herausforderung und etwas, das man sonst nicht macht“, sagt er.

Der Besuch aus Köthen war nicht der erste in diesem Jahr. Im Oktober hatte Oberbürgermeister Mädge eine Seniorengruppe im Rathaus empfangen. Im November steht ein Gegenbesuch in Sachsen-Anhalt an. Und weitere Pläne für die nächsten sportlichen Aktivitäten mit und zwischen den beiden befreundeten Städten werden auch bereits geschmiedet. – Läuft.